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Students For Future Hamburg

Das CC4E und ihr Energie-Masterplan

Bild: Daha Yeo, Students for Future Hamburg

Im Rahmen der Climate Week im SoSe und WiSe 2024 durften wir unter anderem das CC4E an der HAW Hamburg besuchen und bekamen eine spannende Tour vom EnergieCampus und eine anschließende Präsentation von dem Leiter des CC4E, Professor Hans Schäfers. Daher möchten wir euch gerne auch hier einmal das CC4E vorstellen und euch ein spannendes Ergebnis ihrer Forschung näher bringen: ihr sogenannter Energie-Masterplan. Dafür nehmen wir den Vortrag von Professor Hans Schäfers als Grundlage. Aber zunächst:

Was ist eigentlich das CC4E an der HAW?

Das Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) an der HAW Hamburg ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung, die praxisnahe Lösungen für die Energiewende entwickelt. Das CC4E stellt sich als Forschungseinrichtung den technologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Energiewende in Deutschland. Es verbindet Forschung, Wissensvermittlung und Vernetzung, um technologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen im Bereich der erneuerbaren Energien zu bewältigen. Besonders auf die gesellschaftliche Überzeugungsarbeit und das Informieren von Bürger*innen zu Themen der Erneuerbaren Energien wird Wert gelegt.

Darüber hinaus erfolgt die Vernetzung von Fakultäten der HAW Hamburg. Für die Arbeit an den Forschungsprojekten kommt im CC4E-Team Fachwissen aus den Disziplinen Ingenieurs-, Natur-, Wirtschafts-, Kommunikations- und den Sozialwissenschaften zusammen. Aktuell besteht das Team aus circa 80 Professor*innen und zahlreiche projektbezogenen Mitarbeiter*innen. Mit dem Technologiezentrum Energie-Campus und einem Forschungswindpark trägt das CC4E maßgeblich zur Förderung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Metropolregion Hamburg und in Norddeutschland bei.

 

Masterplan für ein klimaneutrales Deutschland bis 2045

Deutschland hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Dies erfordert tiefgreifende Veränderungen im Energiesektor, die im sogenannten "Masterplan" des CC4E des HAW aufgegriffen werden. Dieser Plan baut auf wissenschaftlichen Studien und Konsens auf und zeigt, wie Deutschland die Energiewende schaffen kann, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden. Professor Hans Schäfers vom CC4E Hamburg hat in einem Vortrag die wichtigsten Eckpunkte dieses Plans dargelegt, die wir euch hier gerne einmal zusammengefasst darstellen möchten:

Die Herausforderung:  

Ein zentrales Problem der Energiewende ist, dass Strom nicht in großem Maßstab gespeichert werden kann. Professor Schäfers spricht hier von „Energie auf Durchreise“. Erzeugung und Verbrauch müssen immer im Gleichgewicht sein, was bei erneuerbaren Energien wie Wind und Solar aufgrund ihrer Abhängigkeit vom Wetter eine Herausforderung darstellt. Fossile Kraftwerke sind aktuell noch einfacher zu regeln, doch sie sind aufgrund ihrer immensen Emissionen auf unserem Weg zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Zukunft nicht mehr vertretbar.

Der Fortschritt:

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich der von Energieanbietern als realisierbar eingeschätzte Anteil von erneuerbaren Energien in Deutschland stark erhöht. Vom initialen Limit von 3 % im Jahr 2002 zu einem über 60% Anteil im deutschen Strommix im Jahr 2022. Die Erzeugungskapazität stieg demnach von 18,2 Gigawatt auf fast 180 Gigawatt. An besonders windigen oder sonnigen Tagen decken erneuerbare Energien bereits den gesamten Strombedarf des Landes ab. Doch obwohl das Stromnetz 

in diesen Momenten klimaneutral ist, gibt es weiterhin Lücken in der Versorgungssicherheit, die aktuell nicht abgedeckt werden und andere Bereiche wie Mobilität und Wärme bleiben weitgehend auf fossile Energieträger angewiesen. Schäfers sagt, dass der Ausbau des Netzes der Erneuerbaren für das Problem der Versorgungslücken keine Lösung sein kann. Daher braucht es einen anderen Ansatz.

Der Plan: 

Der vom CC4E konzipierte Masterplan schlägt vor, den überschüssigen Strom, der an Tagen mit besonders viel Wind oder Sonne erzeugt wird, zur Produktion von grünem Wasserstoff zu nutzen. Dieser Wasserstoff kann in Gastanks gespeichert und später in Gaskraftwerken wieder zu Strom umgewandelt werden. Obwohl bei diesem Prozess aktuell noch etwa die Hälfte der Energie verloren geht, bietet er eine Lösung für die Lücken in der Energieversorgung.

Für ein Land wie Deutschland, das nur begrenzte Möglichkeiten zur Nutzung von Pumpspeicherkraftwerken hat, ist diese Methode besonders geeignet. Neben der Wasserstoffproduktion soll zusätzlich grüner Wasserstoff aus sonnenreichen Ländern importiert werden.

Weitere Maßnahmen des Masterplans umfassen den Kohleausstieg, die Dekarbonisierung der Fernwärmesysteme, den Ausbau der Elektromobilität und des öffentlichen Nahverkehrs sowie die Einführung neuer Technologien in der Industrie.

Finanzierung und Zukunftsperspektive:

Für die Umsetzung des Masterplans werden schätzungsweise Investitionen in Höhe von 42 bis 83 Milliarden Euro pro Jahr erforderlich sein, was 1-2 % des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. Diese Investitionen sind vergleichbar mit den Summen, die nach der Wiedervereinigung in den Aufbau der Infrastruktur des Ostens geflossen sind und damals sogar ein Wirtschaftswachstum ausgelöst haben. Langfristig wird prognostiziert, dass das neue Energiesystem nach dem Umbau kostengünstiger sein wird.

Fazit

Der vorgestellte Masterplan zur Energiewende ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem klimaneutralen Deutschland. Er zeigt uns, dass eine Umstellung auf erneuerbare Energien möglich und notwendig ist, wenn wir die Klimakrise erfolgreich bewältigen wollen. Für uns als Students for Future bedeutet dieser Plan eine klare Handlungsanweisung: Wir möchten das Thema der deutschen Energiewende hin zu Klimaneutralität mehr in unsere Arbeit und unsere Aktionen einfließen lassen.

 

Interesse?

Möchtest du mehr über die Arbeit des CC4E lernen und auch mal den EnergieCampus besuchen? Dann halte Ausschau nach aktuellen Veranstaltungen und Projekten von uns unter dem Reiter "Mitmachen" hier auf der Website!

 

 

Quellen: 

Videovortrag von Professor Hans Schäfers auf dem Kanal “Wissenschaft fürs Wohnzimmer” des Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven

Website des CC4E

 

 


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