Was geht eigentlich ab?
Die Mensa im Philoturm soll wiedereröffnet werden. Mega cool und wichtig, denn mit der Rückkehr der Geisteswissenschaften an den Campus Von-Melle-Park müssen noch mehr Studierende versorgt werden. Das Konzept: Eine Mensa mit Gerichten aus der Levante-Küche und Live-Cooking Points. So weit, so gut. Der Haken: Die Mensa soll nicht vegan/vegetarisch werden.
Warum ist uns eine vegan/vegetarische Mensa im Philoturm wichtig?
Wo fangen wir da an? Zum einen haben tierische Lebensmittel im Vergleich zu pflanzlicher Kost eine deutlich schlechtere CO2-Bilanz, sowie einen erhöhten Wasser- und Flächenverbrauch[1]. Neben Milchprodukten mit hohen Fettanteil ist Fleisch besonders klimaschädlich[2]. So werden für die Erzeugung von tierischen Lebensmitteln ganze 75% der landwirtschaftlichen Fläche weltweit benötigt. [3] Und zum Vergleich: Mit der Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch werden umgerechnet 13,3 kg CO2 freigesetzt; 1 kg Mischbrot erzeugt hingegen 0,75 kg CO2, Äpfel 0,5 kg CO2 und Tomaten sogar nur 0,2 kg CO2.[4] Zum Einhalten der EU-Klimaziele muss in den nächsten Jahren demnach auch der Fleischkonsum drastisch reduziert werden[5]. - Und dass durch eine vegane Ernährung Tierleid verringert wird, müssen wir wohl nicht weiter ausführen. Doch auch aus anderen Gründen ergibt es Sinn, dass die Philoturm-Mensa vegan/vegetarisch wird. So zeigen die Ergebnisse der letzten Online-Befragung des Studierendenwerks (Stw), dass nur 23% der Studierenden Fleischliebhaber*innen sind. 10% ernähren sich bereits ausschließlich vegan, 22% vegetarisch und 43% gaben an, Flexitarier*innen zu sein (2% entfiel auf die Kategorie „Sonstiges“)[6]. Insgesamt kommen wir da auf ganze 75%, die gerne auch vegetarisch oder vegan essen. Zudem ist die Mensa „Blattwerk“, die bereits einem vegetarisch/veganen Konzept folgt, jeden Tag zu den Stoßzeiten überfüllt. So sind die Warteschlangen an den Essensausgaben und Kassen oftmals so lang, dass die ohnehin kurzen Mittagspausen kaum ausreichen, um in Ruhe zu essen. Auch die Sitzplätze sind häufig knapp, sodass es schwierig ist zur Mittagszeit im Gästeraum überhaupt einen Platz zu finden. Eine weitere vegetarisch/vegane Mensa könnte die Situation deutlich verbessern. Darüber hinaus bieten in unmittelbarer Nähe sowohl die Mensa Studierendenhaus als auch das Schlüters weiterhin Fleischgerichte an.
Woran hakt es also?
Das Studierendenwerk stellt sich quer. Wir sind regelmäßig im Austausch mit den zuständigen Personen und hatten sogar ein Gespräch mit dem Geschäftsführer; vergebens. Die Studierenden sollen nicht zu einer fleischfreien Ernährung gezwungen werden, es sei noch nicht an der Zeit, es würde sich wirtschaftlich nicht rechnen, … Da fragt man sich natürlich, wann es denn an der Zeit sei? Die Klimakrise spitzt sich Tag für Tag weiter zu, das Studierendenwerk nennt sich selbst #Stwhhforfuture, die Universität Hamburg hat Nachhaltigkeit in ihrer Exzellenzstrategie fest verankert, der Anteil unter den Studierenden, die sich ohnehin vegetarisch oder vegan ernähren, ist groß. -Doch mit reinen Argumenten kommen wir hier nicht weiter…
Was können wir also tun?
Druck ausüben! Und das von allen Seiten. Zeigt dem Studierendenwerk, dass ihr eine vegetarisch/vegane Mensa im Philoturm wollt, wendet euch an eure FSRe, schreibt E-Mails ans Stw, holt euch Sticker bei uns ab, erzählt euren Freund*innen davon oder schließt euch uns an! Und wenn die Philoturm-Mensa eröffnet und Fleisch anbieten sollte, wählt die vegetarische oder vegane Alternative. Wir wollen die Verantwortung nicht aufs Individuum abwälzen, doch das Studierendenwerk Hamburg soll als Betreiber zahlreicher Mensen und Cafés endlich seine gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und mit gutem Beispiel vorangehen! -Vegan/vegetarische Philoturm-Mensa jetzt!