
In Kürze stehen die StuPa-Wahlen an. Für 90% der Studierenden ist es bloß ein nerviger Brief, für einige ein Vollzeitjob. Bei kaum einer demokratischen Wahl wissen so wenige Bescheid, was eigentlich dahintersteckt. Hier der Überblick.
1. Wer wählt wann was?
Alle Studierenden der Universität sind dazu aufgefordert, bei der Wahl des Studierendenparlaments (StuPa) ihre Stimme abzugeben. Das schließt auch Studierende des Studienkollegs und Erasmussemester ein. Nur Kontaktstudierende dürfen nicht mitwählen.
Gewählt wird entweder per Brief oder bei einer Urnenwahl. Die Briefe werden ab dem 14.04. automatisch an alle Studierenden versandt. Jetzt liegt es an euch! Den Wahlunterlagen liegt ein Rücksendeumschlag bei, in den ihr euren Stimmzettel steckt und ihn in den Briefkasten wirft. So einfach kann Wählen sein. Die Briefe müssen bis zum 05.05. beim StuPa-Präsidium ankommen. Für alle Aufschieber*innen und Prokrastinierer*innen (oder Briefwahlskeptiker*innen) gibt es im Anschluss vom 12.- bis 16.05. eine Urnenwahl an verschiedenen Standorten des Campus.
Bei der Wahl habt ihr nur eine Stimme, die ihr entweder einer Person oder einer Liste geben könnt. Insgesamt habt ihr die Auswahl zwischen 20 verschiedenen Listen, aber ein Kreuz bei Students for Future ist immer eine gute Wahl!
2. Was ist das StuPa?
Wenn die Ergebnisse feststehen, bildet sich das neue StuPa. Es hat 47 Sitze, davon haben wir im aktuellen StuPa 9 - damit sind wir stärkste Kraft! Im StuPa sitzen ausschließlich Studis, auch das StuPa-Präsidium sind Studis. Wir sprechen deshalb von der studentischen Selbstverwaltung, denn hier hat die Uni-Leitung, Politiker*innen oder der Staat nix zu sagen.
Das StuPa tagt etwa jeden Monat, manchmal kommt es aber auch zu spontanen Sitzungen. Die Sitzungen werden vom StuPa-Präsidenten geleitet. Der kommt aktuell von den Jusos; wir stellen einen Vizepräsidenten. In meist parlamentarischer Manier sprechen dann die Abgeordneten der verschiedenen Listen, manchmal wird es auch laut und wuselig, wie ein Parlament eben so ist.
Die Sitzungen sind öffentlich, schaut also einfach mal vorbei! Alle alten Sitzungen werden aber auch auf Lecture2Go, dem YouTube der Uni Hamburg, hochgeladen.
Der Einfluss des StuPas ist begrenzt, leider. Die meisten Sachanträge sind Solidaritätsbekundungen oder Stellungnahmen und daher meist eher symbolisch. Das StuPa verabschiedet allerdings die Haushalte der Studierendenschaft, also das Geld, das alle Studierenden zu Beginn des Semesters zahlen. Die Haushalte liegen bei ca. 43.000 Studierenden insgesamt in Millionenhöhe. Darüber hinaus wählt das StuPa den AStA.
3. Der AStA
Nachdem das neue Parlament zusammen gekommen ist, finden sich mehrere Listen zu einer Mehrheitsgruppe zusammen. Das bedeutet, dass sie zusammen über 50%, also mind. 24. Sitze, haben. Diese Listen bilden zusammen den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Mit dem Geld aus dem Haushalt, den das StuPa beschlossen hat, kann der AStA nun arbeiten.
Die Aufgabe des AStAs ist es, die Belange der Studierenden zu vertreten, z.B. gegenüber der Uni, der Stadt oder auch vor Gericht. Der AStA plant Kampagnen, unterstützt soziale Bewegungen (wie Fridays for Future), transformiert die Uni, mischt sich in die Politik ein, aber supportet Studis auch ganz praktisch, z.B. mit Beratungsangeboten, Partys oder einem Begrünungsprojekt.
Aktuell besteht der AStA aus der 4er-Koalition aus Jusos, Unicorns, Grüner Hochschulgruppe und uns. Wir haben alle unterschiedliche Interessens- und Aufgabenbereiche. Wir Students for Future setzen uns im AStA besonders für die Themen Klimagerechtigkeit, soziale Bewegungen, klimaneutrale Transformation und Nachhaltige Lehre ein.
4. Klimaaktivist*innen in der Hochschulpolitik?
Dass es eine gute Idee ist, Klimaaktivist*innen ins StuPa und den AStA (und weitere Gremien) zu holen, hat sich schnell gezeigt: Seit wir 2020 mit einem Riesenerfolg zum ersten Mal in das StuPa, und damit auch in den AStA, eingezogen sind, haben wir eine Reihe von Projekten umgesetzt.
Mit unserer Klimaringvorlesung erreichen wir jedes Semester tausende Studis und laden internationale Größen an die Uni ein. Im Sommersemester steht die Vorlesung unter dem Motto “Reclaiming Tomorrow” und findet wie gewohnt im Audimax, dem größten Hörsaal der Uni, am Dienstagabend um 18:15 statt. Eine Besonderheit: zum ersten Mal werden zwei Vorlesungen auch im Radio übertragen (wow!).
Ein weiterer Erfolg: Seit wir 2022 mit einem ausführlichen Forderungspapier den Prozess angestoßen haben, die Uni klimaneutral zu machen, wurde zum ersten Mal eine ausführliche Treibhausgasbilanz erstellt und uns ein Plan vorgelegt, wie und wann wir dieses Ziel erreichen wollen. Der Präsident hat ein neues Sustainability Office eingerichtet, das diesen Prozess über alle Hürden hinweg steuern soll. In den Arbeitsgruppen des Sustainability Office können übrigens alle Studis mitmachen!
5. Unser Wahlprogramm
Und auch in der nächsten Legislaturperiode wollen wir unsere Arbeit fortsetzen und Klimagerechtigkeit an der Uni Hamburg vorantreiben! Hier in diesem PDF-Dokument findet ihr noch einmal alles über uns und unser Wahlprogramm zur StuPa-Wahl an der Uni Hamburg!